ViaStoria RheinMain - Autobahn- und Straßengeschichte
ViaStoria RheinMain
Oktober 2014
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Stadtstraßen
Die großen Städte hatten schon um die Wende zum 20. Jahrhundert damit begonnen, wichtige innerstädtische Straßen zu pflastern und Gehwege anzulegen, um Anwohner und Fußgänger vor Staub und Schmutz zu bewahren. Teer- und Aspaltdecken kamen dabei aber nur sporadisch zum Einsatz, weil der Werkstoff und seine großflächige Verarbeitung noch wenig erprobt waren.
Der zunehmende Verkehr mit Pferdegespannen, Handkarren und Pferdedroschken erzeugte jedoch eine neues Problem: Eine starke Geräuschentwicklung auf dem Pflaster durch die zumeist eisenbereiften Wagen. Der aufkommende Automobilverkehr potenzierte nicht nur die Fahrgeräusche, sondern störte auch durch Hupen, um sich im Stadtverkehr Platz zu verschaffen.
Folglich ging es darum, möglichst glatte, hindernisfreie Fahrbahnen bereitzustellen. Trotz der hohen Kosten - das Rohmaterial Asphalt musste teuer importiert werden - war hier Guss- und Streichasphalt aus natürlichen Asphaltvorkommen das Mittel der Wahl. Doch diese Beläge erwiesen sich vor allem bei Nässe als zu glatt und rutschig.
In den 1920er Jahren versuchte man, dieses Fahrbahnproblem durch den Einsatz von billigerem Steinkohlenteer aus einheimischer Produktion (Kuppelprodukt der Kokserzeugung) und Zusätzen von gebrochenen Steinen verschieden starker Körnung zu beseitigen und gleichzeitig die Kosten des Fahrbahnbaus zu reduzieren. Nach und nach erhielten auch die städtischen Ausfallstraßen sowie die Durchgangsstraßen in Kleinstädten und Gemeinden eine geteerte Fahrbahn.
Doch auch die Verbesserung der Hauptstraßen in Städten und Gemeinden beseitigte nicht das Grundproblem, dass der gesamte Verkehr weiterhin quer durch die Zentren fuhr. Die vorhandenen Mittel reichten nur für Straßenumbau und -ertüchtigung aus, nicht aber für den Bau von Umgehungsstraßen.
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